Virtuelle Führungen durch das Fraunhofer inHausZentrum erfolgreich gestartet

In Zeiten vor der Corona-Pandemie konnte Wolfgang Gröting, Leiter des Fraunhofer-inHaus-Zentrums, jährlich 5.000 Besucher in der kreativen Ideenschmiede am Forsthausweg begrüßen. Aktuell sind aufgrund der geltenden Hygiene- und Abstandregelungen keine Gruppenführungen vor Ort möglich. Doch das Interesse an solchen Besuchen – vor allem im Hospital-Engineering-Labor –  ist ungebrochen groß. Auf einer Demonstrationsfläche von etwa 350 Quadratmetern erstreckt sich das »Krankenhaus der Zukunft« – ein Anwendungslabor des FraunhoferinHaus-Zentrums, in dem Prototypen vor dem Einsatz in der Praxis in realitätsnaher Umgebung getestet werden. 

Digitaler Zwilling als Lösung

Ende Mai konnte Gröting dann 32 Studentinnen und Studenten der Ingenieurswissenschaften zur ersten virtuellen Führung begrüßen. »Eine rundum gelungene Veranstaltung, die zukünftig neben den Vor-Ort-Führungen zusätzlicher Bestandteil unseres Besuchsprogramms sein wird. So können wir noch mehr Menschen die Möglichkeit bieten, Technologien von Fraunhofer, unseren Industriepartnern und den zahlreichen Startups auf direkte Weise kennen zu lernen«, zeigt sich Gröting zufrieden.  In eineinhalb Stunden konnten die Studierenden sich durch ein digitales Abbild des inHaus-Zentrums führen lassen, einen so genannten Digitalen Zwilling. Dabei bekamen sie wie im Originalgebäude die Möglichkeit, die dort vorhandenen neuen Technologien aus dem Medizin- und Pflegebereich kennen zu lernen.   

Indoor Routing ist ein Smart City-Projekt 

Die virtuelle Führung wurde realisiert mit Hilfe der Anwendung DigiScan, ein Service des DVV-Konzerns und Teil des Smart City Projekts der Stadt Duisburg. DigiScan basiert auf der Technologie des Münchener Unternehmens NavVis. Hierbei wurde mit einer mobilen Laser-/Kameraeinheit ein hochauflösender 3D-Scan des Gebäudes erstellt. Nach dem fünfstündigen Scanvorgang entsteht ein exaktes voll routenfähiges digitales Abbild des Gebäudes mit 950 Quadratmeter Fläche. Dieses wurde mit entsprechenden Informationen zu 34 Points of Interests angereichert. Über einen webbasierten Viewer können Anwender das komplette Gebäude auch selbst erkunden. Die Daten des Scans liegen im Rechenzentrum der DU-IT in Duisburg, die Teil des DVV-Konzerns ist. Weil das Gebäude auch von außen eingescannt wurde, konnte die Führung sogar vor dem Eingang starten. Unterschiedlichen Technologien im Gesundheitswesen wurden ebenso vorgestellt wie mögliche Zukunftsszenarien, darunter Roboterkonzepte zur Logistik, der Pflegeunterstützung und zur Kommunikation.

Fraunhofer IMS

Seit über 30 Jahren beschäftigen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Fraunhofer IMS in Duisburg mit der Entwicklung von mikroelektronischen Schaltungen, elektronischen Systemen, Mikrosystemen und Sensoren. Aufgrund seines umfangreichen Know-hows, dem Zugang zur Technologie und den hochwertigen Entwicklungsleistungen ist das Institut ein weltweit anerkannter Partner für die Industrie. In acht Geschäftsfeldern widmet sich das Fraunhofer IMS der angewandten Forschung, der Vorentwicklung für Produkte und deren Anwendungen. Hochwertige, effiziente und markttaugliche Technologien und Verfahren, die in sehr vielen Branchen zum Einsatz kommen, stehen dabei im Mittelpunkt der Auftragsarbeiten. 

www.ims.fraunhofer.de